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Der Straßenverlauf (III) : Meilbrück - Bitburg - Nattenheimer Barriere
Meilbrück – Bitburg
Karte 5, 6
Im Bereich von Meilbrück liegt die Römerstraße westlich der B 51 (Preußische Neuaufnahme 1887), von der Langmauer auf der Ostseite bis Pützhöhe nördlich Bitburg begleitet. Zwischen dem Tannenbusch und Bitburg wurden 1818 beim Bau der Chaussee durch Quednow Schnitte festgehalten. Im Oberstedener Wald auf der Anhöhe östlich von Münchtal vermutete von Veith eine Signalstation. Auch im Zentrum von Bitburg erkennt er im Bereich von St. Maximin einen „kreisförmigen Quadranten von 80 m Durchmesser, den Überrest einer Signalstation’. An der Westseite der Trierer Straße wurden römische Gräber gefunden.
Das Kastell Bitburg wird von der Straße geradlinig durchzogen. Wie in Neumagen oder Jünkerath wurde es im 3/4. Jh. nach den Frankeneinfällen befestigt. Der Ort wird in der Peutingerschen Tafel als BEDA erwähnt, war also mansio, eine Station mit erhöhtem Komfort, wie AUSAVA und ICORIGIUM weiter nördlich. An der Nordseite des Mauerrings fällt ein 12 x 12 m großes Quadrat auf. Es wird als Leuchtsignalturm (farator) gedeutet, der vor dem Bau der Kastellmauer errichtet wurde. Dazu ist im Landesmuseum Trier ein Gedenkstein mit Bauinschrift erhalten.
Bitburg - Nattenheimer Barriere
Karte 7, 8, 9, 10
An der Westseite der Kölner Straße, ca. 450 m von der Kirche St. Maximin entfernt, sind Spuren einer römischen Siedlung und ein Heiligtum nachgewiesen. Wahrscheinlich liegt die Römerstraße unter der ehemaligen B 51. Eine Untersuchung der alten Grenze (Langmauer oder Römerstraße) könnte hier weiterhelfen (Hagen 1923, S. 84).
Vor der aufwändigen Verbindung der L 32 mit der B 51 kann man im Feld einen Schatten der Trasse sehen, der sich auch nördlich des Knotens abbildet. Östlich von Pützhöhe befinden sich direkt an der alten B 51 Hohlwegreste im Baumgarten. Auf der Westseite sah von Veith in einem rundlichen Postament den Rest eines Signalturmes.
Die Straße knickt auf der Pützhöhe. Sie lief früher ca. 1,5 km geradlinig in eine Linkskurve (ca. 4,4 km von der Bitburger Kirche St. Maximin - Preußische Uraufnahme). Hagen : „… kamen 1823 bei Arbeiten für die Straße von Bitburg nach Prüm ... 2 Meilensteine (v. 121 u. 139) zutage. Sie zeigen als Entfernung 22 milia passuum’ (Hagen 1923, S. 85). Westlich bei Höhe h = 412 m fanden sich auf dem Kockelberg Reste einer Jupitersäule. Auch nach einer Rochade westwärts fand man in der Flur Hetterbüsch auf dem Nattenheimer Kopf (= Trimberg ?) einen Tempel mit Weihung an Fortuna.
Karte 11, 12
Ca. 1 km vor der Nattenheimer Barriere liegen in den Weiden südlich des Trimberges Ackerterrassen, eine davon im Waldbereich ist auffallend groß. Westlich vor Staffelstein befindet sich an der Nutzungsgrenze von Wald und Feld eine römische Trümmerstelle.
Im Bereich von Staffelstein soll die Römerstraße nach Auskunft des Landwirtes Horst Leisen östlich der heutigen Straße verlaufen sein (beim Pflügen angeschnitten).
Eine weitere, bisher nicht bekannte Trümmerstelle liegt auf der Ostseite der L 32 etwa 1 km nördlich des Staffelsteines (50° 04’ 44’ Nord, 6° 32’ 37’ Ost).
Ungefähr 2 km nördlich des Staffelsteines bilden die „Spuren der Römerstraße’ die Gemeindegrenzen von Seffern und Malbergweich (gleichzeitig Departementgrenze).
Die Chaussee von 1818 (heute L 32) trug damals die Bezeichnung „Grande Route de Treves à Liege par Prüm’. Die veränderten politischen Verhältnisse und die dadurch verschobene Zentralität spiegeln sich in der Verlegung der übergeordneten Straßen wider.
Die Trasse der Römerstraße läuft von Staffelstein an westlich der Chaussee und dann geradlinig weiter, während die jüngere sich allmählich in Richtung Westen nach Prüm wendet. Erstere geht auf der Westseite an einem Kreuz von 1930 vorbei und über einen Acker (Flurname „Im Flaas’) in die Gemarkung „In der Hausbach’.
In der anschließenden Weide (Flurname „Oben an der Lüh’) ist in Fortsetzung der o. g. Grenze deutlich ein Hohlweg zu sehen, der 1888 noch als Weg genutzt wurde. Nach Passieren des Hausbaches (dessen Quelle 1888 östlich der Trasse lag, heute Wasserbehälter) geht es wieder rigoros nach Norden, wenn auch die Grenze nach Verlauf von Jahrhunderten etwas aufgeweicht wirkt.
Bis auf den östlichen Dreeskopf sind die Spuren gut zu verfolgen, obwohl südlich der Höhe h = 528,2 m eine Anschüttung von Bauschutt den vorher gut sichtbaren Damm unsichtbar macht.
Nördlich des Dreeskopfes ist die Straße im Luftbild sichtbar. Sie geht unbeirrt nordwärts, während die Departementgrenze nach Osten auf den Pilgerweg Aachen-(Köln)-Prüm-Trier abbiegt. Bis zum Tannenbach lässt sich der Höhenunterschied gut verteilen (4,3%). Am letzten Bauernhof vom Ortsteil Neuenweiher - genannt „Hof’ - mit Brunnen verläuft die Straße zwischen Balesfeld und Neuheilenbach, 130 m lang auch die Gemeindegrenze bildend.
Auf den letzten 400 m vor dem Tannenbach bilden sich drei parallel verlaufende Dämme. Nach der Bachquerung (Flurname „In der Katzenbach’) führt ein steiler Anstieg zurück in die Wasserscheidenlage.
Oben angekommen sind wieder drei Dämme sichtbar.
In der TK 1:25000 (Ausschnitt) deutet sich die Richtung der Talquerung im ersten Dammstück noch an : 354,5°, dann knickt die Trasse nach Osten bei 4,5°. Der Grund hierfür ist verständlich : Die Straße wird durch eine Zertalung (Quertal) von Osten her in der Wasserscheidenlage auf einen engen Bereich reduziert. Konnte sie diese „Bedrohung’ durch den Knick auf 4,5° bereits 700 m vorher ausgleichen, so muss sie der nun folgenden zweiten Zertalung von Osten her ausweichen. Die Lösung : 338° auf 250 m Länge, dann Knick auf 15° auf 800 m Länge bis zur „Kaisereiche“. Dort ist wieder Anschluss an die Großrichtung von knapp 6°, die auf gut 6 km bis zum Vogelsheck eingehalten wird, ausgenommen zwei kleinräumige Probleme im Wallersheimer Wald.
In der Höhe von Weißenseifen ist ein Forstweg auf den römischen Straßendamm gelegt (TK 25000 Beschriftung „Römerstraße’).








